Down To Mars Girl

Gerade war ich bei einer Freundin und wir surften bei einem guten Glas Rotwein in den Sonnenuntergang am Mittelmeer bei einem großen Tequila durch meine besten "Parship"-Angebote. Irgendwie doof nur, daß der Browser nicht ganz so beschwingt wie gewünscht von Blüte zu Blüte hüpfte. Eher lahm, sogar. Waren wir etwa nicht alleine im Funknetz? Der Blick ins Router-Log brachte Erstaunliches zutage: Nicht nur eine komplette Familie tummelte sich da im W-Lan (die aus dem 2. Stock? Rechnernamen Mama, Papa und Kind X, wie reizend), sondern auch noch ein Rechner namens "Lehmann1".

Ausgerechnet Herr Lehmann. Ts, ts, ts. Auch ich war einst Bewohnerin jenes Hauses, und gut erinnere ich mich noch an den netten Rentner L. und seine Klage über den Wasserverbrauch im Allgemeinen und die von mir im Keller eingeschraubte 60-Watt-Birne im Besonderen: so eine Stromverschwendung! - Tja, Herr L., schön, daß Sie den Weg ins Internet gefunden haben, aber, nichts für ungut, dieser kostenlose Internetzugang ist ab heute perdü...

Ich weiß zwar nicht, was dieser Kommentator genau sagt, aber wer das Tor geschossen hat, sollte auch ohne Arabischkenntnisse jedem klar werden.



Es handelt sich übrigens um ein Spiel der portugiesichen Liga (04/05?), Benfica gegen Maritimo. Für sachdienliche Hinweise, von welchem Sender aus welchem Land wohl der Kommentar stammt, wäre ich dankbar. Von Übersetzungen ganz zu schweigen...

... ach so, und ansonsten gebe ich offiziell bekannt, daß mein unwesentlicher Daumendruck bei der kommenden WM der Mannschaft des Torschützen gelten wird. Força, Palancas Negras!

Auf der Straße gefunden:

Meine Gedanken drehn sich schon seit längerem so durcheinander, daß ich sie davor zurückschrecke, sie in den Blog zu schreiben. Schluss damit. Raus damit!

Diese Mail schrieb ich gerade meiner Freundin Susanne, aber eigentlich gehört sie hierher.

Hallo Sanne,

anstatt zum "Jobcenter" (vulgo Sozialamt) zu gehen wegen einer Bescheiningung, daß ich von dort nichts beziehe ( denn diese Bescheinigung, die nur persönlich erhältlich ist, verlangt das Wohngeldamt alle 6 Monate), lese ich noch ein bißchen im Internet. Gerade hab ich was gefunden, das ich garnicht glauben kann. Lies:

Durch Eigeninitiative mit Selbstständigkeit hinaus aus Hartz-4 ?

Der Paragraf 58 (2) im neuen Sozialgesetzbuch II (SGB II) verlangt, dass, wer hilfebedürftig ist, dies dem Auftraggeber mitteilen muss. Wer Leistungen des ALG II bezieht, wird demnach verpflichtet, dem Auftraggeber einen "für die Bescheinigung der Vergütung vorgeschriebenen Vordruck unverzüglich vorzulegen". Selbstständige, die Leistungen beziehen, bzw. Leistungsempfänger, die - wie allenthalben propagiert - versuchen, über selbstständige Tätigkeiten einen Ausweg aus ihrer Beschäftigungsmisere zu finden, werden damit verpflichtet, jede Kundin und jeden Auftraggeber sofort darüber zu informieren, dass sie ALG II beziehen. Kunden müssen nach Paragraf 60 SGB II zu allem Überfluss auch noch "der Agentur für Arbeit auf Verlangen Einsicht in Geschäftsbücher, Geschäftsunterlagen und Belege sowie in Listen" gewähren , wenn sie jemandem der ALG II beantragt hat, bezieht oder bezogen hat, eine selbständige Tätigkeit übertragen. Einen Auftrag einzuwerben, bei dem der Kunde bzw. die Kundin als erstes ein Formblatt für die Arbeitsagentur ausfüllen und der Agentur gleich noch den Einblick in die Geschäftsbücher gestatten muss, dürfte schwierig sein - professionelle Honorare zu vereinbaren ziemlich unmöglich.

Lösung durch Eigenverantwortung und agile Selbstinitiative ist wohl allen Aktivierungs- Sonntagsreden zum Trotz eher nicht vorgesehen.

Das macht mich so wütend! Wer hat sich das nur ausgedacht? Warum? Wollen die die Leute fertigmachen, oder ist das einfach Dummheit, Gleichgültigkeit, Scheißegal? Das ist also soziale Marktwirtschaft. Langweilig wird sie nie... man erwartet schon immer weniger, aber das wird trotzdem noch unterboten von solchen Vorschriften.

*zähneknirsch* Weißt Du noch, Du hast früher mal ganz intensiv die Vorgeschichte der RAF studiert. Ehrlich, wenn man sowas liest, dann kann man auch leicht zu dem Schluß kommen, daß es ohne Gewalt jedenfalls nicht geht. Oh fuck.

Soooo, ich zähle jetzt bis 10... #

Liebe Grüße,

Michaela

Das Fundstück kam aus einem Kommentar im Hartz IV-Blog.

Darum.
Diese beiden Bagger 5 Meter von meinem Fenster waren ziemlich lange ziemlich ruhig. Denn der Boden war gefroren. Nun sind sie wieder in Betrieb. Punkt 5:50 morgens wird ein Generator angelassen, und schon nach wenigen Minuten stimmen die Bagger in die Kakophonie ein, und mit ihnen die 100 sonstigen Gerätschaften, die man so braucht, um eine Straße mit neuen Rohrleitungen zu versehen. Einige Tage lang gelang es mir, den Radau zu verdrängen, aber heute bin ich wieder kurz vor Mordgedanken. Im Unterschied zu vor dem Frost hab ich auch kein Notebook mehr, das ich in die Küche tragen könnte. Also ein sehr produktiver Tag. Immerhin habe ich jetzt jede Menge neue Icons. Oh wie schön ist Wochenende.

Gestern nacht habe ich die Mysterien des Videochattens entdeckt. Denn der iMac hat eine eingebaute Webcam (hätte ich wohl kein Geld für ausgegeben, umso besser daß sie dran war). Mit dem Programm iChat kann man dann einfach mal eben videochatten. Und zwar chattete ich mit jemand in Sacramento, wo es zivilisierter Nachmittag war, und hier mitten in der Nacht. Extrem surreal, so ähnlich war wahrscheinlich das erste Telefongespräch, nur daß man sich da nicht mehr dran erinnert.

Ich glaube, jeder der AIM hat und eine Webcam kann theoretisch mit mir Videochatten. Derzeit ist mein Alias mickymicki und zwar in .mac. Ich muß mal rausfinden, wie man da aus der Windows-Welt hinkommt.

Es geht übrigens auch einseitig, wer keine Webcam hat kann immerhin mir beim rumzappeln zusehen. Und man hat dann die Wahl zwischen reden und einfach sich gegenseitig beim Nachrichtentippen zu-

–Update: und tief in die Augen–

schauen. Wirklich klasse, das. Zusätzlich hörte ich mir gestern noch ein Webradio aus Sydney an, dort war es bereits Dienstagmorgen, bei mir war es Nacht, und bei meinem Chatpartner in Californien erst Montag nachmittag. Ich liebe Computer! (Manchmal.)

Caetano Veloso:
Samba e Amor
(Chico Buarque de Hollanda)


Eu faço samba e amor até mais tarde
E tenho muito sono de manhã
Escuto a correria da cidade, que arde
E apressa o dia de amanhã

De madrugada a gente ainda se ama
E a fábrica começa a buzinar
O trânsito contorna a nossa cama, reclama
Do nosso eterno espreguiçar

No colo da bem-vinda companheira
No corpo do bendito violão
Eu faço samba e amor a noite inteira
Não tenho a quem prestar satisfação

Eu faço samba e amor até mais tarde
E tenho muito mais o que fazer
Escuto a correria da cidade, que alarde
Será que é tão difícil amanhecer

Não sei se preguiçoso ou se covarde
Debaixo do meu cobertor de lã
Eu faço samba e amor até mais tarde
E tenho muito sono de manhã

zu Deutsch:
Ich mache Samba und Liebe bis spät/ Und bin morgens sehr müde/ Höre das Gerenne/ der Stadt, das rasend/ Den morgigen Tag antreibt

Im Morgengrauen lieben wir uns immer noch/ Und die Fabriksirene geht los/ Der Verkehr umgibt unser Bett, beschwert sich/ Über unsere endlose Faulenzerei

Im Schoß der willkommenen Gefährtin/ Auf dem Corpus der gesegneten Gitarre/ Mache ich Samba und Liebe/ Ich muß niemanden zufrieden stellen.

Ich mache Samba und Liebe bis spät/ Und habe noch viel mehr zu tun/ Höre das Gerenne der Stadt, ihr Geprahle/ Ist es denn so schwer, Tag zu werden?

Ich weiß nicht, ist es Faulheit oder Feigheit/ Unter meiner Wolldecke/ Mache ich Samba und Liebe/ Und bin morgens sehr müde.

Ich erwähnte bereits mal, daß auf dem iMac ein Programm dabei ist, mit dem man sich Comic-Layouts zusammenbasteln kann. Solche Sachen kann man da machen. (Draufklicken für ein größeres Bild, Flickr.)

Ziemlich bescheuert, sich über Software rumzuärgern, während woanders die Leute ersaufen